Der Brocken
Schon am ersten Tag des Aktivurlaubs geht’s rund mit meiner ersten Brockenwanderung. Ob das bei 25 Grad eine sinnvolle Idee war?
Wenn man schon einmal mitten im harz Urlaub macht, dann kann man sich doch auch irgendwann mal den Brocken gönnen, oder? Tja, mit dieser Mentalität wollten wir gerne an den Brockenaufstieg herangehen, doch unsere Verwandte, die gleichzeitig unser “Wernigerode-Guide” für die nächsten Tage ist, hat uns gleich mal die rosarote Brille abgenommmen. — “Das könnt ihr gleich vergessen, macht das bei schönem Wetter und wir gehen früh los, spätestens 9 Uhr geht’s los!”. Gesagt, getan. Da die Unterkunft eh sehr frühe Frühstückszeiten hat (7.30 Uhr bis 9.00 Uhr) war das für uns auch kein Problem. Wir sind also nach Schierke gefahren - von Wernigerode aus hätten wir doppelt so lange gebraucht und wären definitiv 2 Mal gestorben…
Ab nach oben
Egal, also sind wir dann losgestiefelt und da wir auch ein bisschen Action wollten, haben wir uns extra für den “naturbelassenen” (= schwer und steinig) Weg über das Eckerloch entschieden.
Man muss dazu wissen: Der Harz hat gerade so gefühlt alle Seiten auf Schuldenuhr, da hier der Borkenkäfer zusammen mit der Trockenheit in den letzten 4 Jahren ein bisschen zu viel Zeit verbracht haben. Früher waren alle Wanderwege schön im Wald, jetzt läuft man auf der Brockenstraße (dem zivilen geteerten Weg) in der prallen Sonne, wenn mal welche da ist. Da hat es uns dann doch gefallen, dass wir auf unserem steilen, felsigen Weg ein bisschen Geplätscher hatten, auch wenn das die Felsbrocken nur rutschiger gemacht hat.
Endlich oben
Nach zweieinhalb Stunden und einem Liter Wasser weniger im Körper war es dann auch geschafft — wir standen endlich auf der Brockenspitze. Sicht mindestens 20 Kilometer, angenehme 20 Grad und ein laues Lüftchen. Pünktlich zur Mittagszeit gab es dann auch noch eine klassische Thüringer Bratwurst und dann ging es auch schon wieder nach unten, denn wir wussten - wir brauchen ja auch ein Weilchen nach unten. Wir entschieden uns aber bewusst gegen den Eckerlochabstieg und probierten es über die Straße — wurde uns aber irgendwann zu langweilig, da wir dort statt 6km 9km hätten laufen müssen, in der Sonne, nur bergab, auf einer Straße. Das GPS-Gerät hat dann eine lustige Route ausgespuckt, die wir aber nur so als Serviervorschlag behandelt haben, wir sind am Ende trotzdem wieder am Parkplatz rausgekommen.
Merke…
Wenn ihr auch Lust auf Brocken habt, hier ein paar Tipps, die wir während der Wanderung mitbekommen haben:
- Geht bitte nur nach oben, wenn die Brockenbahn fährt, also schönes Wetter ist.
- Oben ist immer anderes Wetter als unten im Tal. Checkt vorher im Internet, ob ihr eher dünne Klamotten oder eine Jacke einpacken solltet.
- Brockenbahn könnt ihr tun, wenn ihr Lust habt, aber nicht am Wochenende und schönen Tagen wie heute — das Ding ist rappelvoll und wenn ihr Pech habt, müsst ihr die 2 Stunden Fahrt stehen.
- Man kann auch mit dem Fahrrad hochfahren, die Straße ist wiegesagt asphaltiert, für die Steigung müsst ihr aber entweder verrückt sein oder ihr habt Lithium unterm Arsch (E-Bike)
- Macht zeitig los und unterschätzt nicht, wie viel Zeit ihr auch noch für dem Abstieg braucht.
- Nehmt euch genug Verpflegung und Getränke für die Wanderung mit — Es gibt immer Leute die das ganze unterschätzen, kollabieren und dann muss der RTW erst einmal eine Weile fahren…
- Unterschätzt die Sonne nicht! Auch wenn es nur “ein bisschen” Sonne ist — ihr werdet schnell durchgebruzelt. LSF50 ist zu empfehlen und wenn ihr viel schwitzt, nochmal nachcremen. Hautkrebs ist kein Brotaufstrich.
Oke, Tschüss!